Pertolzhofen zur Zeit der Weimarer Republik

Vermischtes aus dem Dorf

Die Mühlenbauanstalt der Firma Sauer war in den zwanziger und dreißiger Jahren der größte Betrieb in Pertolzhofen. Man fertigte die unterschiedlichsten technischen Teile für den Verkauf an Einzelpersonen bis hin zur Industrie. Den jungen Bewohnern des Dorfes und der Umgebung wurde in diesem Betrieb auch öfters ein guter Ausbildungsplatz geboten.

Der Vereinsdiener Andreas Eckl wurde bei der Generalversammlung 1922 für 25 Jahre Dienstzeit geehrt. Verdient hatte es sich Eckl schon, denn die Vereinsdiener mußte früher alle Mitglieder bei Bedarf persönlich einladen. Einen schweren Schicksalsschlag mußte der Schreinermeister und Feuerwehrkamerad Schmitzer hinnehmen, als am 17. Juni 1923 sein fast zweijähriger Sohn in der Murach ertrank. Erst nach längerem Suchen wurde die Leiche bei der Hammermühle gefunden.

Am 18. November 1923, auf dem Höhepunkt der Inflation, lehnte die Gemeindeversammlung einen Antrag ab, die Feuerwehrabgabe in Getreide zu zahlen. Viele Familien besaßen in dieser Notzeit zu wenig Getreide, um selbst satt zu werden.